„Chris, ich schaffe es nicht, mich an eine gesunde Ernährung zu halten!“ Tja, dann reiß dich mal zusammen und sei disziplinierter! War nur ein Spaß. Ich glaube nicht so recht an Disziplin. Ein Teil von dir will, ein anderer nicht, das führt zu einem inneren Widerspruch. Es ist wie, wenn du gegen etwas ankämpfen musst. Das geht nicht gut. Viel besser ist es, Gewohnheiten zu etablieren. Wenn du es gewohnt bist, dich gesund zu ernähren, dann ist es auch kein Kampf mehr.

Oder kämpfst du täglich mit dem Zähneputzen? Nein. Und warum nicht? Weil es bereits eine Gewohnheit ist. Du musst dich nicht dazu zwingen oder dich selbst überreden. Du tust es einfach (hoff ich 😉 ). Aber selbst, wenn du es mal nicht tust (weil du sturzbetrunken von einer Feier heimkommst und schon alleine bei dem Gedanken, du musst dir einen Stab in den Mund stecken, das Kotzen kommt), hast du kein schlechtes Gewissen. Du denkst dir am nächsten Tag nicht: „Nein, ich schaff das nicht mehr. Ich bin nicht diszipliniert genug. Gestern hab ich es auch nicht geschafft. Ich glaube ich werde es nie schaffen. Ich lasse es am besten gleich bleiben!“

Kommt dir der Gedankengang bekannt vor (ich hoffe wirklich, dass du dir weiterhin die Zähne putzt)? So ist es nämlich bei vielen, mit ihren Versuchen sich an eine gesunde Ernährung zu halten. Ein, zwei Mal einen Ausreißer und schon geben sie auf, weil sie denken, sie schaffen es ja so oder so nicht. Aber eigentlich geht es um die vielen Male, an denen sie es doch geschafft haben. Gesunde Ernährung bedeutet sich langfristig gesund zu ernähren.

„Aber was heißt eigentlich gesund?“ Ich glaub, das weißt du selbst, oder? So schwierig ist das ja nicht. Ich weiß, die Tausenden von Ratgebern und das Internet versuchen es kompliziert zu machen. Aber egal, ob Low Carb, Low Fat, oder was auch immer, bei ein paar Punkten sind sich alle einig. Und wenn du nur kurz drüber nachdenkst, weißt du es auch: Mehr Gemüse, weniger Zucker, mehr Eiweiß.

„Ja, das habe ich eh gewusst. Und wie schaffe ich jetzt Gewohnheiten?“ Ganz einfach: Was isst du gerne? Lass mich raten, Nutella? 😉 Aber mal abgesehen davon, was isst du noch gerne? Ok, sehr gut, jetzt brauchst du dir eigentlich nur zwei einfache Fragen zu stellen:

Enthält es Eiweiß? Enthält es Gemüse?

Kannst du diese zwei Fragen mit „Ja“ beantworten? Perfekt! Wenn nicht, dann such dir ein Rezept raus, bei dem das zutrifft (z.b. das hier). Wenn du ein passendes Rezept gefunden hast, muss du es eigentlich nur noch kochen. (Hier nochmal ein wichtiger Punkt: Es muss dir schmecken! Du hast nichts von dem gesündesten Gericht, wenn du es nicht ausstehen kannst. Dann isst du es ein, zwei Mal und greifst dann doch wieder zu etwas Anderem (meist nicht unbedingt Gesundem)). Und hier kommt die Gewohnheit ins Spiel. Wie wäre es, wenn du dieses Gericht ein Mal pro Woche isst. Vielleicht sogar immer am gleichen Tag? Sagen wir montags. Du kannst natürlich auch größere Mengen kochen (finde ich angenehmer, weil weniger Arbeit) und zwei oder drei Tage daran essen. Und tata, schon hast du eine Gewohnheit! Sprich, montags gibt es ____ (setze hier den Lieblingsgericht ein).

„Aber Chris, ich will doch nicht jedes Mal das Gleiche essen!“ Ach ehrlich? Dann zähl mir mal auf, was du die letzten zwei Wochen zum Frühstück gegessen hast. Lass mich raten, da war auch nicht so viel Abwechslung dabei, oder? Dein Körper braucht weniger Abwechslung, als du denkst. Außerdem kannst du ja mehrere Gerichte ausprobieren und sie abwechseln.

Egal, ob du jetzt ein Gericht machst, oder abwechselnd mehrere, die neue Gewohnheit ist einfach:

„Samstag wird eingekauft, Sonntag wird gekocht, Montag wird es gegessen.“

Der enorme Vorteil ist, es nimmt dir den Stress der Entscheidung ab. Jeden Tag musst du aufs Neue viele (kleine und große) Entscheidungen treffen. „Was ziehe ich heute an?“ Was esse ich zum Frühstück/zu Mittag/am Abend?“ “Was mache ich in meiner Freizeit?” “Was mache ich, wenn…” Das erzeugt Dauerstress! Stress führt zu Cortisolausschüttung, Cortisol verhindert die Fettverbrennung.

Das heißt, mit so einer simplen Gewohnheit, schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe! Einerseits sorgst du für eine gesunde Ernährung, diese hilft dir, nicht zuzunehmen. Und andererseits sorgst du dafür, den Stress zu reduzieren, und das hilft dir wiederum beim Abnehmen. Plötzlich klingt das mit den Gewohnheiten gar nicht mehr so schlimm, oder? 😉 Aber wichtig ist, das Ganze einmal zu machen, macht es noch nicht zur Gewohnheit. Erst, wenn du etwas regelmäßig tust, gehört es für dich zum Alltag. Also, überleg dir jetzt schonmal, was du am Montag essen wirst und mach es zur Gewohnheit.

 

Dein Fitnesstrainer Wien,

Chris

P.S.: Und das ist erst der Anfang! Welche Gewohnheiten kannst du sonst noch im Alltag umsetzen?